Mittelhochdeutsch
aus den slawischen Sprachen — graupe (tschech. kroupa), grenze (poln. graniza), gurke (poln. ogorek), quark (poln. twarog)
aus dem Lateinischen — grammatic, arithmetica, musika, astronomie.
DAS PHONOLOGISCHE SYSTEM DES MITTELHOCHDEUTSCHEN.
1. Die Abschwдchung der Vokalphoneme.
Im Wurzelmorphem kommen im Mittelhochdeutschen verschiedene Vokale vor. In den Nach- und Vorsilben hдngt der Gebrauch der Vokalphoneme von der Betonnung ab.Die langen und kurzen Vokale (a, o, u, i, e, a, o, u, i, e) wurden in unbetonnten Stellung zu [ə] abgeschwдcht oder sie verschwanden ьberhaupt.
a) Abschwдchung der Vokale:
ahd.Taga>mhd.Tage
ahdgesti> geste
ahdkrefti> krefte
ahdmahon>mahen
b) Schwund der Vokale am Wortende oder in der Wortmitte:
ahd.Groziro>mhd.Grœzer
herison>hersen (herrschen)
ginada>g(e)nade (Gnade)
Die Prдfixe, wenn sie unbetont sind, weisen auch das abgeschwдchte e auf:
z.B. ahd. virneman >mhd. vernemen
Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Abschwдchung der Vokale und dem Charakter der Wortbetonung. Die germanische Akzentverlagerung auf die Stammsilbe begьnstigte eine verschiedenartige Entwicklung der Vokale in betonten und unbetonten Silben und bildete die Voraussetzung fьr die Abschwдchung der Vokale in unbetonten Silben.
Die unbetonte Stellung im Wort war eine der Voraussetzungen fьr den Schwund der meisten stammbildenden Suffixe der Substantive:
z.B. germ. *dagaƷ > ahd. Tag
2. Die weitere Entwicklung des Umlauts. Neue Vokalphoneme
(s. Primarumlaut (ahd. Vokalismus)).
Umlaut erschien zuerst in der vorliterarischen Zeit im Norden. Und von hier aus verbreitete er sich nach Suden. Aber seine Kraft nimmt er mit dem Vordringen nach Suden an. Deshalb haben einige Worter, die in die deutsche Gegenwartssprache aus den suddeutschen Dialekten ubernommen wurden, keinen Umlaut: Rucksack, drucken.
Im Mittelhochdeutschen erschien in allen Fallen der Ausnahme (s. Der althochdeutsche Vokalismus) der Umlaut. Diesen Umlaut bezeichnet man Sekundarumlaut (вторинний умлаут) zum Unterschied des Primarumlauts des Althochdeutschenn.
Der Sekundarumlaut entwickelte sich sehr oft nach Analogie: