Mittelhochdeutsch
1. Schwäbisch - Alemannisch
2. Bairisch - Österreichisch
3. Südfränkisch
4. Ostfränkisch
3. Sprachdenkmaler des Mittelhochdeutschen.
Geistliche Literatur
“Annolied” Entstand um 1090 im Siegburger Benediktiner kloster.
Minnesang. In Deutschland entwickelte sich um die Mitte des 12.Jh. durch Einflüsse französischer Troubadourspoesie eine ritterliche Lyrik, Minnesang (mhd. minne 'Liebe') genannt. Die Minnesanglyrik besang weltliche Freuden, behauptete das Recht des Menschen auf Liebe und Glück im Gegensatz zur klerikalen Literatur. Man unterscheidet die “niedere minne” und “hohe minne”. Die “niedere Minne” besang die Liebe zu einfachem Mädchen . In den Lieder kommen ein Werben um eine bestimmte Person, eine persönliche Sehnsucht nach ihr und die Sorge um ihren Verlust (Heinrich von Veldeke, Dietmar von Aist, der Ritter von Kürenberg). Das Lied der “hohen Minne” richtete sich an die “Herrin”, an die verheiratete Frau, die meistens für den Autor unreichbar ist, weil sie in der Gesellschaft eine höhere Stellung als er nimmt. Der Dichter preist die Schönheit und höfische Tugenden seiner Dame. Die bekanntesten Sängern sind Heinrich von Morungen, Reinmar der Alte von Hagenau, Friedrich von Hausen.
Walther von der Vogelweide (um 1170 — 1230) ist der größte Lyriker der mhd. Zeit. Walthers Nachlaß ist vielseitig: lyrische Lieder, Tagelieder, Kreuzlieder, Sprüche u.a. In seinen Gedichten versucht er den Unterschied zwischen “hoher minne” und “niederer minne” auszugleichen.
Volksepos. Dem Volksepos liegen germ. Sagen zugrunde; es ist aber dem höfischen Geist angepaßt.“Nibelungenlied” Die Dichtung gehört zum Anfang des 13.Jh. Inhaltlich reicht das Werk auf die Epoche der Völkerwanderung zurück. Hier sind zwei Sagenkreise vereint, die altgerm. mythische Erzählung von Siegfrid und Brunhild und historische Ereignisse aus urgerm. Zeit: der Untergang der Burgunder und Attilas (Etzels) Tod. Der Dichter ist unbekannt. Vielmehr stellt es das Werk vieler Generationen dar. Im ersten Teil des Liedes wird der Tod des kühnen Siegfrieds geschildert, im zweiten Teil — die schreckliche Rache seiner Frau Kriemhilde an den Mördern ihres Gemahls.
Höfisches Epos (Ritterroman). Das höfische Epos schildert den Idealtyp des tapferen, tugendhaften und maßvollen Ritters. Als Vorlagen dienten französische Nachdichtungen der keltisch - britanischen Heldensagen von König Artus und seinen Männern. Die bedeutendsten Epiker sind: Begründer des dt. Hofromans Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg.
Hartmann von Aue war der alemannische Dichter. Sein dichterisches Schaffen fällt in die Zeit von 1170 bis etwa 1215. Seine beiden großen Epen “Erec” und “Iwein” schildern Artursritter im Konflikt zwischen Ehre und minne 'Liebe'. Die große Anerkennung verschaffte ihm das Epos “Der arme Heinrich”.
Wolfram von Eschenbach entstammte einem ostfränkischen ritterlichen Geschlecht. Er gilt als der beste Menschenschilderer unter der mhd. Dichtern. Sein Hauptwerk “Parzival” beschreibt eines einfältigen Knaben, der seine ritterlichen Anlage zuerst nicht kennt, wurde später zum Ritter und schließlich zum Gralskönig. Seine epischen Dichtungen “Titurel” und “Willehalm” blieben unvollendet.
Gottfried von Straßburg schrieb eine klare, klangvolle Sprache. Er war bürgerlicher Herkunft. Um 1210 schrieb er sein einzigen Roman “Tristan und Isolde”. Der Werk blieb unvollendet. Der Dichter hat den Stoff seiner französischen Vorgänger über die Liebe zwischen Tristan, dem Neffe des Königs Marke von Kornwall, und Markes Gemahlin, der Königin Isolde, benutzt.
4. Der Wortschatz des Mittelhochdeutschen.
Für den Wortschatz sind 2 entgegengesetzte Richtungen charakteristisch:
1. Die weitere Vertiefung der mundartlichen Unterschiede unter den Verhältnissen der feudalen Zersplitterung.