Mittelhochdeutsch
2. Der Ausgleich der mundartlichen Differenzen, welche durch den Verkehr zwischen den einzelnen Lдndern ermцglicht wird.
Die Besonderheiten in der Entwicklung des mittelhochdeutschen Wortschatz:
1. Der Abfall einen gewissen Anzahl veraltender Wцrter. Die veraltende Wцrter werden durch jьngere Wцrter verdrдngt.
z.b. ahd. tult ‘Kirchenfest‘ wird durch das ahd. fira, mhd. vire ‘Feier‘ und durch mhd. vest (‘Fest‘ — aus dem lat. Adj. festus) verdrдngt.
Das ahd. kuninstuol ‘Kцnigsstuhl‘ weicht im 13. Jh. dem aus dem Franzцsischen entlehnten mhd. thron.
2. Der Bedeutungswandel.
Viele Wцrter дnderten ihre Bedeutungen.
z.B. ahd. hel > mhd. hell zuerst bedeutet ‘tцnend’, ‘hallend’; im Mhd. auch ‘licht’, ‘glдnzend’.
ahd., mhd. hogezit ‘Fest’ im Mhd. wird auch in der Bedeutung ‘Hochzeit’
ahd. sero ‘schmezlich’ im Mhd. begann man dieses Wort zur Bezeichnung der Intensivitдt zu gebrauchen.
3. Die Entwicklung der abstrakten Lexika.
Gro?e Bedeutung fur die Entwicklung der abstrakten Lexik durch Abteilung, Zusammensetzung und durch die Bedeutungswandel hatten die phisophischen Schriften der Mystiker im 12.-14. Jh.
begreifen, Eigenschaft, Verstandnis, Eindruck, Einflu?. Zufall, einleuchten, einstehen, eigentlich, gelassen, bildlich, Einbildend, unaussprechlich, grundlos.
Die Mystiker bedienten sich den neuen Suffixen – heit, -nis, -ung.
4. Wortschatz der hцfischen Dichtung und des Heldenepos.
Sehr viele Worter wurden aus dem Franzosischen entlehnt. Sie widerspiegeln verschiedene Seiten des ritterlichen Lebens.
mhd. kastel ‘Turnier’, panzier ‘Panzer’, palas ‘Saalbau’, vloite ‘Flцte’, turnei ‘Turnier‘.
Aus der Franzцsischen Sprache wird auch das Suffix –ieren entlehnt: parlieren, buchstabieren.
5. Die Entwicklung der Berufslexik.
Mit der Entwicklung des Handels, der Gewerbe, kommen neue Worter auf.
mnl. ware, mhd. ware ‘Gewahrsam’, mhd. stapel, fracht.
arzat (Arzt), antwerker (Handwerker), beker (Backer)
bot, mazgenoze (Matrose)
Entlehnungen aus benachbarten Sprachen:
aus dem Italienischen — netto, bank, konto;