Frьhneuhochdeutsch
DAS MORPHOLOGISCHE SYSTEM DES FRЬHNEUHOCHDEUTSCHEN
DAS SUBSTANTIV
Die Deklination der Substantive tritt um diese Zeit als ein fast vцllig entwickeltes System entgegnend. Man unterscheidet 3 Deklinationstypen:
Starke Deklination
Gleicht dem heutigen System. Ihr Kennzeichen ist –es im Genitiv. Dazu gehцren die Substantive von Maskulina und Neutra. Die starke Deklination wird zu einem der Haupttypen der Deklination der Substantive.
Die schwache Maskulina kцnnen die Endung –n im Nom.Sg. annehmen und danach auch stark dekliniert werden.
z.B.mhd.balke >fnhd.balken
garte >garten
(Auf diese Weise entstehen die Dublette Glaube und Glauben; Wille und Willen).
Schwache Deklination
Die Substantive dieser Deklination verloren ihre eigentliche Kasusendungen noch im Ahd. Aber sie bewahren ihre stammbildendes Suffix –n. Es hatte zusammen mit dem begleitenden Vokal die Funktion der Kasusflexion ьbernommen.
Zu dieser Deklination gehцren Substantive des mдnnlichen Geschlechts, die Lebewesen bezeichneten.
z-B.ahd.knabo, mhd. knabe>Knabe
falchovalke>Falke
botobote>Bote
(Die Feminina, die im Mhd. noch zur n-Deklination gehцrten, gehen in die feminine Deklination ьber.
Die Neutra ouge, or gehen aus der schwachen Deklination ьber, das herz weist die Merkmale sowohl der schwachen als auch der starken Flexion auf.
Feminine Deklination.
Das ist der 2. Deklinationstyp der Substantive in der deutschen Gegenwartssprache. Ihr Kennzeichen ist die Nullflexion in allen Kasus im Singular.
Aber im Fnhd. gab es noch ein paar Substantive, die nicht immer diese Nullflexion hatten.
z.B.N. zungeaber wange
G. zungenwange