Frьhneuhochdeutsch
ahd.nкman, mhd. nкmen>nhd.nehmen
fвrenfвren>fahren
nвmonвme>Name
2) Der Vokal wurde gedehnt, wenn die Silbe geцffnet werden kann.
ahd.tвg,mhd.tвc>nhd.Tag – Tages – Tage
wкgwкc>Weg – Weges – Wege
nвmnвm>nahm – nahmen
3) Der Vokal wurde auch vor r+Dentallaut (d, t, s, z) gedehnt.
ahd.fвrt,mhd.fвrt, vвrt>nhd. Fahrt
кrdaкrde>Erde
wкrdanwerden>werden
(vor r+Dentallaut bleibt der Vokal kurz in: warten, hart, Garten, Karte u.a)
4) Der Vokal wurde in einsilbigen Wцrtern, die auf einen Sonanten ausgehen, gedehnt:
ahd. er, mhd. er>nhd. er
ther,der>nhd. der
(auch wer, her, mir, dir, ihr, vor, fьr, wem, dem, ihm, wen, den, ihn u.a.)
Die Kьrzung langer Vokale in geschlossener Silbe.
Vor den Konsonantenverbindungen werden althochdeutsche lange Vokale gekьrzt:
z.B.ahd.brвhta, mhd.brвhte>mhd.brachte
lвʒʒanlвʒʒan>lassen
Zusammen mit Quantitдt der Vokale дndert sich auch ihre Qualitдt. Kurze Vokale werden offen, lange Vokale geschlossen gesprochen.
5. Umlaut breitete sich vor dem Pluralsuffix –er aus (dцrfer, lдnder, wдlder), sonst gibt es im Fnhd. viele Schwankungen in der Qualitдt der Wurzelvokale a, o, u (gartner, kramer, rauber und erst spдter — gдrtner, krдmer, rдuber).
6. Vokalismus der Nebensilben. In den unbetonten Silben erscheint meistens das neutrale –e, in einigen oberdeutschen Mundarten dagegen auch volle Vokale. Das –e herrscht sowohl in den Suffixen, als auch in den Prдfixen vor; nur fnhd. vor-, vur-, ver-, ur-, miЯ-, un-, en- erhalten Vokale anderer Qualitдt.
Konsonantismus
Weitere Entwicklung der zweiten Lautverschiebung.Bis zum 15. Jh. dauert das Vordringen der 2. Lautverschiebung in den mitteldeutschen Sprachraum fort. Von besonderer Bedeutung fьr den Konsonanten stand der werdenden Literatursprache ist, daЯ sich die zweite Lautverschiebung auch im Ostmitteldeutschen verbreitete.