Зворотний зв'язок

Spanien

Unter den wärmeren und trockeneren Bedingungen der nach Süden anschließenden Landesteile wird die Vegetationsdecke lichter. Im Übergangsbereich zu den sommerheißen Gebieten sind in den höheren Lagen Kork- und Steineichenwälder sowie verschiedene Strauchgewächse wie Ginster verbreitet. Die innere Borke der Korkeichen kann nach etwa acht bis zehn Jahren in Platten vom Stamm geschält und verarbeitet werden. Korkeichen werden daher zumeist als Nutzbäume angebaut. Weiden, Erlen und Pappeln sind die charakteristischen Baumarten der Flussufer. Die natürliche Vegetation in der zentralen Hochebene besteht vor allem aus Sträuchern und Gebüschen.Im Süden des Landes sind der Trockenheit angepasste Hartlaubgewächse verbreitet. Dominante Arten der Macchie sind Johannisbrotsträucher, Erdbeerbäume und Oleander. Außerdem finden Agaven und Feigenkakteen hier ideale Wachstumsbedingungen. Der Anbau von Ölbäumen ist einer der wichtigsten landwirtschaftlichen Bereiche. Der Ölbaum ist die klassische Leitpflanze der mediterranen Flora. Eine der vielen wissenschaftlichen Abgrenzungen des Mittelmeerraumes orientiert sich an der Verbreitung des Ölbaumes. Während der Anbau im Landesinneren bis in die Meseta hineinreicht, werden die küstennahen Gebiete bis in die Pyrenäen kultiviert. In den trockensten Gebieten im Südosten wurden die typischen Vertreter der Macchie durch die Gebüschformation Garigue verdrängt. Die Flora setzt sich dabei aus niedrig wüchsigeren Pflanzen wie Wolfsmilchgewächsen und Zistrosen zusammen.

Die Vegetation der Kanarischen Inseln umfasst zahlreiche endemische Arten, zu den markantesten Pflanzen gehört der Drachenbaum. Die Kanarische Dattelpalme breitete sich von den Inseln über weite Teil des Mittelmeerraumes aus.

Die ehemals vielfältige Tierwelt wurde durch die weiträumige Abholzung reduziert. Viele Arten verloren ihre Lebensgrundlage und wurden entweder in Randbereiche zurückgedrängt oder starben vollständig aus. Zum Schutz bedrohter Arten wurden vor allem in den Pyrenäen, im Kantabrischen Gebirge und im Mündungsbereich des Guadalquivir Nationalparks eingerichtet.

Die Säugetierfauna ist durch einige bemerkenswerte Spezies gekennzeichnet, so gibt es in Spanien zwei Arten von Schleichkatzen: die Ginsterkatze und den Ichneumon. Zudem leben in den gebirgigeren Regionen noch Braunbären, Wölfe, Luchse und Wildkatzen. Zu den berühmtesten domestizierten Tieren gehören Stiere, die in der Nähe von Sevilla und Salamanca für den spanischen „Nationalsport”, den Stierkampf, gezüchtet werden.

Die Avifauna (Vogelwelt) Spaniens umfasst auffallende Arten wie Bienenfresser, Blauracke, Eisvogel und Wiedehopf sowie eine Vielzahl von Greifvogelarten mit Adlern, Geiern, Falken, Milanen, Weihen und Bussarden. In feuchten Gebieten sind Flamingos, Reiher, Löffler und Dommeln verbreitet. Die relativ reiche Reptilienfauna umfasst Eidechsen (u. a. die bis 60 Zentimeter große Perleidechse), Geckos, Skinke (Glattechsen), Schleichen, Schlangen (Nattern, Ottern), das Europäische Chamäleon sowie Land- und Meeresschildkröten. In Bergflüssen und Bergseen leben zahlreiche Fischarten wie Barben, Schleien und Forellen. Die Küstengewässer sind reich an Thunfischen, Sardinen und Krebstieren.

Die Einwohnerzahl Spaniens beträgt etwa 40 Millionen (2001). Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 79 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Verteilung der Bevölkerung ist überaus ungleichmäßig. 77 Prozent der Bevölkerung leben in Städten (1999). Hohen Werten der Bevölkerungsdichte in den wirtschaftlich stark entwickelten Gebieten und den Küstenregionen stehen zum Teil sehr niedrige Werte im Landesinneren gegenüber. Die Zuwanderung von Menschen aus strukturschwachen ländlichen Regionen in die großen Städte hält an. Mehr als drei Millionen Spanier leben im Ausland, darunter etwa 200 000 in Deutschland. Das mittlere Bevölkerungswachstum Spaniens beträgt etwa 0,10 Prozent (2001). Die mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 75,5 und für Frauen bei 82,6 Jahren (2001).

Spanien ist ein ethnisch überaus heterogenes Land, rund 97,5 Prozent aller Bewohner sind Spanier. Die Bevölkerung ging im Wesentlichen aus der Mischung der ursprünglichen Bevölkerung der Iberischen Halbinsel mit den Völkern hervor, welche die Halbinsel eroberten und über lange Zeiträume hinweg besetzten. In diesen Perioden kamen ethnische Elemente der Römer, der Sweben, der Westgoten (siehe Goten) und der Teutonen hinzu. Weiterhin können semitische Elemente nachgewiesen werden. Viele ethnische Gruppen in Spanien haben sowohl kulturell als auch sprachlich ihre Identität bewahrt. Hierzu zählen die etwa 2,5 Millionen Basken im Norden des Landes. Sie sind Nachkommen eines nichtindogermanischen Volksstammes und zeigen traditionell starke Bestrebungen zur Autonomie. Die historische Region der Basken reicht auf französisches Staatsgebiet über. Im Nordwesten Spaniens leben rund 2,5 Millionen Galicier. Eine weitere zahlenmäßig starke ethnische Gruppe sind die etwa acht Millionen Katalanen, von denen die meisten in Katalonien leben. Weitere Siedlungsgebiete der Katalanen sind die südlich angrenzenden Gebiete sowie die Balearen.Im Dezember 2000 waren in Spanien rund 940 000 Ausländer gemeldet, davon stammten rund 555 000 aus Ländern außerhalb der Europäischen Union. Der Anteil ausländischer Bewohner an der Gesamtbevölkerung ist mit etwa 2,5 Prozent sehr gering. Die größte Gruppe bilden Marokkaner (ca. 195 000), gefolgt von Chinesen (31 000) und Ecuadorianern (29 000). Seit 1990 ist eine verstärkte Zuwanderung aus osteuropäischen Staaten zu verzeichnen. Zahlenmäßig stärkste Volksgruppen sind Rumänen (12 000, mit einem hohen Anteil von Sinti und Roma) und Polen (9 000). Die Zahl der sich illegal in Spanien aufhaltenden Personen wird auf über 100 000 geschätzt.

Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt ist Madrid mit 2 866 850 Millionen Einwohnern (1996). Die zweitgrößte Stadt, Barcelona (1,51 Millionen), ist zugleich wichtigster Hafen und Handelszentrum, die Hauptstadt der Provinz Barcelona und der Region Katalonien. Weitere bedeutende Städte sind u. a. Valencia (739 412), die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Region, ein Produktions- und Eisenbahnzentrum, Sevilla (701 927), Hauptstadt der Provinz Sevilla und der Region Andalusien, ein bedeutendes kulturelles Zentrum, Zaragoza (603 367), Hauptstadt der Provinz Zaragoza und der Region Aragonien, ein wichtiges Industriezentrum, und Bilbao (358 467), eine Stadt mit einem bedeutenden Exporthafen.

Das goldene Zeitalter des spanischen Bildungswesens lag im Mittelalter, als Mauren, Christen und Juden in Córdoba, Granada und Toledo starke, religionsübergreifende Zentren für höhere Bildung unterhielten. Die Universität von Salamanca (1218 gegründet) diente seit dem 16. Jahrhundert als Vorbild für die Hochschulen in Lateinamerika und stärkte so den internationalen Einfluss des spanischen Bildungswesens. Im Lauf des 16. Jahrhunderts war die Universität von Alcalá (gegründet in Alcalá de Henares 1510, Umzug nach Madrid 1836 – Universität von Madrid) für die in vielen Sprachen parallel durchgeführten Bibelübersetzungen berühmt. Bedeutende Lehrmeister jener Zeit waren u. a. Juan de Huarte, ein Pionier auf dem Gebiet psychologisch orientierter Erziehung, der Humanist und Philosoph Juan Luis Vives, der neue Vorstellungen für das Bildungswesen vertrat und sich ganz besonders für die Bildung der Frauen einsetzte, sowie St. Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens. Francisco Giner de los Ríos, der nach Reformmöglichkeiten in der höheren Bildung und bei der Ausbildung von Frauen suchte, Francisco Ferrer Guardia, der sich für eine Reform und Demokratisierung der Bildung stark machte, und der Philosoph José Ortega y Gasset, dessen Schriften über die Aufgaben der Universität in viele Sprachen übersetzt wurden, waren weitere Lehrer, die im 19. und 20. Jahrhundert wichtige Beiträge zum Bildungswesen leisteten. Die Königliche Spanische Akademie (1713 gegründet) und die Königliche Akademie für Geschichte (1738 gegründet) sind für ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen bekannt.

Jede Betrachtung der spanischen Kultur muss den außerordentlich großen Einfluss der Religion auf die Geschichte des Landes und das Leben des Einzelnen hervorheben.

Das spanische Leben ist stark von Fiestas geprägt. Diese beginnen normalerweise mit einer Hochmesse mit anschließender feierlicher Prozession, bei der Heiligenfiguren von den Teilnehmern auf ihren Schultern getragen werden. Oft beleben Musik, Tanz, Dichtung und Gesang das farbenfrohe Ereignis. Zu den bedeutendsten Fiestas gehören die Fiesta in Valencia, die April-Fiesta in Sevilla und die Fiesta San Fermín in Pamplona. Dagegen sind das Fronleichnamsfest in Toledo und Granada sowie die Feierlichkeiten der Karwoche in Valladolid, Zamora und Cuenca sehr ernsthafte Ereignisse.


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