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BERLIN

Im Jahre 1920 entstand Berlin in sei¬ner heutigen Ausdehnung durch ei¬ne „Gebietsreform", die 8 Städte, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke zu „Groß-Berlin" zusammenschloß. Berlin war damit die größte Indu¬striestadt des Kontinents, die Zei¬tungsstadt Deutschlands (149 Tages¬zeitungen erschienen hier) sowie ein geistiges und kulturelles Zentrum von Weltgeltung. Berühmte Archi-tekten wie Walter Gropius, Hans Scharoun, Bruno Taut, Emil Fahren¬kamp, Hans Poelzig und Martin Wagner bauten in der Stadt. 1923 erlebte der Rundfunk in Berlin seine deutsche, 1931 das Fernsehen seine Weltpremiere. Wissenschaftler wie Carl Bosch, Albert Einstein und Werner Heisenberg holten Nobel¬preise nach Berlin. Maler wie Max Liebermann, George Grosz, Max Beckmann und Lovis Corinth, Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Arnold Zweig, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky prägten von Berlin aus eine ganze künstlerische Epoche mit.

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten begann. Das Leben in der Stadt wurde dadurch nachhaltig verändert. Schon unmit¬telbar nach der Regierungsübernah¬me setzte, wie überall in Deutsch¬land, der Terror gegen politisch Andersdenkende ein. Nach vorbe-reiteten „schwarzen Listen" wurden Hunderte verhaftet, vor allem viele Funktionäre der KPD, der SPD und der Gewerkschaften sowie In¬tellektuelle.

Die Erniedrigung und Verfolgung der 170.000 Berliner Juden begann ebenfalls sofort nach der Regierungsübernahme und wurde im Laufe der folgenden Jahre immer schlimmer. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steckten die Nationalsozialisten auch in Berlin die Synagogen in Brand und demo¬lierten Geschäfte, die Juden gehör¬ten. Im Oktober 1941 begannen in Berlin die Deportationen in die Ver¬nichtungslager, in denen über 60.000 Berliner Juden ermordet wurden.

Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg und mit ihm die Schrek-kensherrschaft der Nationalsoziali¬sten zu Ende. In Berlin-Karlshorst kapitulierte die Deutsche Wehr¬macht. In der Stadt selbst hatten die Kämpfe bereits am Nachmittag des 2. Mai geendet.

Der von Deutschland unter der Dik¬tatur der Nationalsozialisten entfes¬selte Krieg hatte auch Berlin schwer getroffen. Über 600.000 Wohnungen waren völlig zerstört. Nur 2,8 Mio. Menschen lebten noch in der Rui¬nenstadt.

Deutschland wurde von den Sieger¬mächten USA, Sowjetunion, Groß-britannien und Frankreich besetzt. Die Einteilung in Besatzungszonen war schon 1944 von den Alliierten vereinbart worden.

Der mit dem Streik der Ost-Berliner Bauarbeiter beginnende Versuch, das Regime der Sozialistischen Ein¬heitspartei Deutschlands (SED), die in der DDR diktatorisch herrschte, zu stürzen und damit die deutsche Teilung zu überwinden, scheiterte trotz anfänglicher Erfolge in Ost-Berlin und ca. 250 Städten der DDR im Juni 1953 durch das Eingreifen der sowjetischen Truppen.

In den folgenden Jahren suchten die Bürger der DDR daher verstärkt ei¬ne individuelle Befreiung vom poli¬tischen und wirtschaftlichen Druck: Sie flüchteten in den Westen, sehr viele von ihnen über West-Berlin, das immer noch einigermaßen frei zugänglich war.

Um dieses „Schlupfloch" zu ver¬stopfen, ließ die Führung der DDR im August 1961 mit Billigung der Sowjetunion die Grenzen um West-Berlin durch den Bau der Berliner Mauer schließen. Die Ost-Berliner waren damit - genau wie die übri¬gen DDR-Bürger - in ihrem Staat eingesperrt, während die West-Ber¬liner, die schon seit 1952 nicht mehr ohne weiteres in die DDR fahren konnten, nun auch aus Ost-Berlin ausgesperrt wurden.Obwohl die DDR-Führung die Grenzanlagen immer Weiter aus¬baute, versuchten bis zum Fall der Mauer viele, dieses Hindernis zu überwinden. Ungefähr 100 Men¬schen sind im Zusammenhang mit Fluchtversuchen an der Berliner Mauer ums Leben gekommen, der letzte von ihnen wurde wenige Mo¬nate vor der Öffnung der Grenzen erschossen.

Seit dem Mauerbau blieb den Ost-Berlinern kaum noch eine andere Wahl, als sich in ihrem Teil Deutsch¬lands einzurichten und das beste¬hende politische und ökonomische System hinzunehmen. In West-Ber¬lin fühlte man sich durch den Mau¬erbau bedroht. Nicht nur, daß die ganz West-Berlin umschließende unmenschliche Grenze die Freizü¬gigkeit einschränkte. Es wurde auch befürchtet, daß Sowjetunion und DDR eines Tages versuchen könn¬ten, West-Berlin zu vereinnahmen. (Die Öffnung der Archive des DDR-Staatssicherheitsdienstes nach der deutschen Vereinigung zeigte, daß es solche Planspiele tatsächlich ge¬geben hatte.)

Der Besuch Präsident Kennedys im Juni 1963 - bei dem er den berühmt gewordenen Satz „Ich bin ein Berli¬ner" sprach - half den West-Berli¬nern, trotz östlicher Drohgebärden, Vertrauen in die Zukunft ihrer Stadt zu setzen.

Beide Teile der Stadt hatten gegen¬über der anderen Seite auch eine Schau fensterfunktion. Die Ost-Berli¬ner profitierten davon, indem sie besser mit Waren und Dienstleistun¬gen versorgt wurden als die Bürger der DDR, die eine entsprechende Abneigung gegen die „Hauptstadt" entwickelten. Die West-Berliner konnten auf die politische und finanzielle Solidarität der Bundes¬republik bauen, die sich auch in ho¬hen Subventionen ausdrückte.

Am 9. November 1989 wurde die Mauer geöffnet.

Mit der Wiedervereinigung begann für Berlin ein langer Prozeß der Normalisierung.

Es besteht kein Zweifel, daß Berlin sich langfristig zu einer der wichtig¬sten europäischen Metropolen ent¬wickeln und in Deutschland ein Zentrum von Politik, Kultur, Wissenschaft und schließlich auch Wirt¬schaft werden wird. Aber die kurz und mittelfristigen Schwierigkeiten auf diesem Wege sind anfänglich, auch von vielen Berlinern selbst, unterschätzt worden.

Ost-Berlin zeigt die gleichen Fol¬geschäden einer mehr als vier Jahr¬zehnte langen Mißwirtschaft wie die anderen ostdeutschen Bundes¬länder: verschlissene Infrastruktur, verfallende Altbauten, schon sanie¬rungsbedürftige Plattenbauten, vernachlässigter Umweltschutz, Altenheime, Krankenhäuser oder Universitätsinstitute in oft erbar¬mungswürdigem Zustand, Un¬kenntnis der „westdeutschen" Rechtsordnung und überhaupt ei¬ner rechtsstaatlichen Verwaltung, investitionshemmende Unklarheit über den berechtigten Grundstücks¬eigentümer in mehr als 100.000 Fällen, kaum ein Unternehmen, das nach Ausstattung und Markt¬kenntnis gegenüber westlicher Kon¬kurrenz eine Chance hätte, Nach¬holbedarf an fast allem, was eine moderne Großstadt ausmacht.


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