Satanismus und Teufelsglaube innerhalb und außerhalb der Kirche
Jesus als Exorzist:
Nach dem Zeugnis der Jünger hat Jesus vielen Menschen, die man als Besessene zu ihm brachte, dadurch geholfen, dass er an ihnen einen Exorzismus vornahm.
Welche Zustände hat nun Jesus als Besessenheit eingeschätzt?
>> Meist lagen Symptombilder vor, bei denen man heute auf psychische od. organische Krankheiten schließen würde.
Mt 9, 33f.: Stummer: Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen.
Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Mt 12, 22: blind u. stumm
Mk 9,14-19: Epileptiker
Sie schienen im Bann einer fremden Macht zu stehen, eben des Dämons, den Jesus ausfuhr und vertrieb.
>> Die Menschen, die Jesus exorzierte, schienen manchmal über paranormale Fähigkeiten verfügt zu haben (z.B. wenn sie das Geheimnis Jesu erkannten ;
Mk 1, 24; 5,6)
>> Es fällt auf, dass Jesus alle Menschen, die von seinen Zeitgenossen für besessen gehalten und deswegen zu ihm gebracht wurden, auch als Besessene akzeptierte
Jesus scheint also davon ausgegangen zu sein, dass hinter Krankheiten allemal dämonische Mächte stünden.
Krankheit und Besessenheit gehörten demnach zusammen und gingen ineinander über.
Die Besessenheit als die intensivste Form dämonischer Einwirkung auf den Menschen bestand in dieser Sicht darin, dass der Dämon ganz und gar vom Menschen Besitz
ergriffen hatte, so dass dieser nicht mehr Herr seiner selbst war, sondern der Dämon durch ihn sprach und handelte.
Die bösen Geister im neuen Testament:
Die Autoren der NT Schriften liegen in ihrer Auffassung grundsätzlich auf der Linie Jesu. Es ist für sie selbstverständlich, dass es Geistwesen gibt, die sich dem Willen Gottes widersetzen und sich in ihren aus dieser Rebellion entspringenden Aktivitäten
besonders gegen Jesus und die christlichen Gemeinde wenden. Das ganze NT ist sich darüber einig, dass Satan nicht nur die Christen zur Sünde verführt, sondern dass er bestrebt ist, alle Welt im Unglauben und den daraus folgenden Lastern festzuhalten. Dies ist eine andere Form der Versuchung, der Teufel will die Bekehrung zum Evangelium verhindern.
In den Johanneischen Schriften ist dieser auf den Menschen liegende satanische Bann besonders stark betont.
Der Satan heißt hier ,,Herrscher dieser Welt".
Er ist zwar durch Jesus grundsätzlich besiegt, was aber nicht bedeutet, dass er über die, die sich Jesus nicht anschließen wollen, seine Macht verloren hätte.
So heißt es im 1 .Johannesbrief: ,,Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen.“
Damit, dass der Satan als Herrscher bzw. im übertragenen Sinn sogar als Gott betitelt wird, ist nicht nur die Intensität seiner zur Sünde verführten und in ihr festhaltenden Macht ausgesagt, sondern es ist damit auch gemeint, dass er Anführer vieler anderer böser Geister ist.