Зворотний зв'язок

Sauerstoffmangel in der westlichen Ostsee

O2-Löslichkeit im Wasser

Löslichkeit von Luftsauerstoff (in ml/l) im Wasser ist abhängig von Temperatur und Salzgehalt

Schwefelwasserstoff - ein Todesbote

Giftiger Schwefelwasserstoff entwickelt sich durch die Tätigkeit von Bakterien. Bodentiere können unter diesen anaeroben Bedingungen nicht leben. Die Ausdehnung der allgemein als tote Zonen bezeichneten Areale wird auf 20 000 km2 geschätzt. Aus ihrer Ausbreitung folgert man, dass die Ostsee "stirbt".

Der Meeresökologe sieht dies allerdings differenzierter, denn auch die Bakterien, welche Schwefelwasserstoff produzieren, leben. Man muss aber betonen, dass die Oberflächenschichten der offenen Ostsee hiervon ebensowenig betroffen sind wie im Schwarzen Meer, wo es seit Jahrtausenden in der Tiefe keinen Sauerstoff gibt.

Seit 1956 mehren sich die Beobachtungen von Sauerstoffmangel auch in den Förden und abgeschlossenen Buchten. In der Kieler und Mecklenburger Bucht wurde im September 1981 in allen Wassertiefen von mehr als 20 m extremer Sauerstoffmangel festgestellt. Vielfach gab es auch höhere Konzentrationen des giftigen Schwefelwasserstoffes, der sich durch Bakterienwirkung bildet. Bis auf die Muscheln Arctica und Astarte sowie den Wurm Halicryptus starb die gesamte Bodenfauna weitgehend aus. Auch in dänischen und schwedischen Gewässern traten gleichzeitig Sauerstoffmangelzonen in bisher nie beobachtetem Ausmaß auf. 1983 herrschte in den genannten Bereichen eine ähnliche Situation. Historische Daten belegen, dass es Sauerstoffmangel am Boden der Kieler Bucht vermutlich schon zur Bronzezeit vor 7000 Jahren und auch während des hochmittelalterlichen Klimaoptimums vor 900 Jahren gegeben hat, und zwar über viele Jahrzehnte hinweg. Ein Absterben der Bodenfauna in der Kieler Bucht durch Sauerstoffmangel war auch 1913, 1926, 1961, 1964, 1967, 1972 und 1975 zu verzeichnen, wenn auch nicht so weiträumig wie 1981. Im Bodenwasser der Eckernförder Bucht bei Boknis Eck wurde Sauerstoffmangel in der Dekade 1975-1984 häufiger festgestellt als in den 10 Jahren vorher. Seit 1980 gab es kein Jahr mit guten Sauerstoffverhältnissen im Sommer. Dennoch kam es selbst bei knapper Versorgung alljährlich zu schneller Wiederbesiedlung des Meeresbodens.

Nicht nur das Oberflächenwasser, auch das Tiefenwasser der Ostsee ist seit 1978 salzärmer geworden und hat nur noch 11,5 ‰ Salzgehalt gegenüber 13 ‰ im Jahr 1977. Deshalb würde jetzt schon ein Einstrom verhältnismäßig salzarmen Wassers ausreichen, um das Bodenwasser in der zentralen Ostsee auszutauschen. Am besten wäre es für das ökologische System der Ostsee, wenn alljährlich mit dem Salzwassereinstrom etwas mehr Sauerstoff geliefert als im Laufe des Jahres verbraucht würde. Wie sich aber langfristig die Wetterbedingungen entwickeln werden und mit welcher Häufigkeit es in den kommenden Jahrzehnten Salzwassereinbrüche geben wird, kann man nicht vorhersagen. Die tieferen Becken der Ostsee bleiben dann ohne Sauerstoff, trotz aller Anstrengung zur Nährstoffreduzierung.

Belastung der Ostsee-Umwelt durch SchadstoffeUnter Schadstoffe fallen Umweltgifte industriell-technischen Ursprungs wie DDT, PCBs (polychlorierte Biphenyle) oder auch das 1988 für bewuchsverhindernde Unterwasseranstriche bei Sportbooten verbotene hochgiftige TBT (Tributylzinn). Die Konzentrationen im Wasser sind teilweise außerordentlich gering. Bekannt ist hingegen die Akkumulationsfähigkeit vieler Organismen, die als Umweltindikatoren herangezogen werden können wie z.B. die Miesmuscheln.

Bereits kurz nach 1970 wurde in allen Ostsee-Anliegerstaaten die Anwendung von DDT verboten oder zumindest erheblich eingeschränkt. Dies hat relativ schnelle Auswirkungen gehabt: Die DDT-Konzentration in Seevögeleiern und in der Muskulatur von Heringen gingen bedeutend zurück (Rückgang von 0,7 mg/kg auf 0,2 mg/kg in der Zeit von 1974-1982). Heute liegt die DDT-Konzentration in der offenen Ostsee vielfach unter der Nachweisgrenze (0,05 ng/I).

Für die Krankheits- und Missbildungsphänomene des gefährdeten Bestandes von 2000 Kegelrobben und rund 10 000 Ringelrobben in der nördlichen Ostsee hatten schwedische Meeresbiologen wohl nicht zu Unrecht die Belastung durch PCBs verantwortlich gemacht. Die Konzentrationen von PCBs haben sich in den letzten Jahren nach einem schnellen Rückgang auf einem niedrigeren Niveau eingependelt.

Auch Quecksilber ist für die Ostsee großräumig kein gravierendes Problem mehr. Die heute gemessenen Konzentrationen von etwa 3 ng/l, davon zur Hälfte in labiler anorganischer Form, entsprechen etwa dem naturgegebenen Gehalt, wie er sich im offenen Nordatlantik findet. Bis 1980/83 war der Quecksilbergehalt in Heringen und Dorschen auf unter 0,03 mg/kg zurückgegangen. Das Quecksilber stammte teilweise aus der Zellstoff- und Papierindustrie des Ostseeraumes. Eine ähnliche Entwicklungstendenz ist für das Cadmium festzustellen.

Die Konzentration von Spurenelementen (Schwermetallen) in der offenen Ostsee liegt, abgesehen von Flussmündungsgebieten, nur unwesentlich höher als im Atlantik, der als Referenzpunkt für die globale Belastung der marinen Biosphäre dienen kann.

Jährlich werden in die Ostsee durch Zuflüsse, Schiffsbetrieb und durch die Atmosphäre rund 50.000 t Erdölbestandteile eingebracht. Im Ostseewasser finden sich 0,2-2,0 mg/m3. In der Nähe von Städten und Raffineriestandorten ist die Belastung aber erheblich größer. Besonders Vögel und benthische (auf dem Meeresboden) Lebensgemeinschaften werden hierdurch betroffen.

Perspektiven

Gravierende Umweltprobleme treten im Ostseebereich in Küstengewässern auf, die in dieser, auf die offene See konzentrierten Gesamtschau nicht berücksichtigt werden konnten. Die inneren Förden und Buchten oder auch Bodden und Haffs mit eingeschränktem Wasseraustausch zur offenen See sowie die Flussmündungsbereiche der Newa, Weichsel und Memel, der Düna oder der Oder unterliegen nicht nur stärkerer Inanspruchnahme durch den Menschen, sondern unterstehen umweltpolitisch noch ausschließlich der nationalen Verantwortlichkeit. Wegen gesundheitlicher Gefährdung durch Kolibakterien mussten 1988/89 an vielen Küstenabschnitten Estlands, Lettlands, Litauens und Polens bereits Badeverbote erlassen werden.


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